DC LINZ
Die
Diskrepanz zwischen der Gestaltungsphantasie der beteiligten Architekten
und dem Sparzwang, dem der Auftraggeber, die Stadt Linz, unterliegt, dürfte
auch für Spannung in der Jury gesorgt haben. Ihr Vorsitzender, Prof. Domenig,
formulierte vorsichtig. Es sei ein sehr "ungewöhnlicher" Wettbewerb
gewesen, weil nach der Erstbegutachtung der 31 eingereichten Projekte eine
Zwischenstufe eingeschaltet wurde, in der die Kosten auf ihre Verkraftbarkeit
für Linz und außerdem die verschiedenen Tragwerkskonstruktionen überprüft
wurde. An erster Stelle sei danach die "relativ beste" Arbeit
gelandet, und die stammt vom Münchner Architekten Professor Dr. Thomas Herzog.
Das eigenwillige und weltstädtische Projekt der Firma Suter+Suter, an zweiter
Stelle, hat aus finanziellen Gründen keine Realisierungschance. Sollte das
Siegerprojekt (für das es eine Gegenstimme in der Jury gab) aus irgendwelchen
Gründen nicht verwirklicht werden, kommt der dritte Preisträger zum Zug,
der Innsbrucker Architekt Andreas Fellerer.
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Zwiespältiges Ergebnis des großen Architekturwettbewerbs für ein Linzer
Ausstellungs- und Kongreßzentrum: Das aufsehenerregendste und markanteste
Projekt kann sich die Stadt nicht leisten, es ist mit 1,2 Mrd. viel zu teuer.
Es wurde wahrscheinlichnicht zuletzt deshalb auf Rang zwei gereiht. Selbst
der mit dem ersten Preis bedachte Entwurf stellt eine hohe Finanzhürde dar:
GEschätzte 870 Mio. wird die Realisation kosten (allerding inklusive Hotel,
das nicht von der Stadt finanziert wird). Linz hatte nicht mehr als 482
Mio. ausgeben wollen.